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Das neue Besucherzentrum des IST Austria Campus befindet sich auf der Südwestseite des Grundstücks, wo es als Begegnungsstätte und Treffpunkt für alle Nicht‐Institutsangehörigen fungiert. Das Gebäude, an der Campusstraße gelegen, schließt sich an die Hauptachse des Campus an und steht frontseitig im Dialog mit dem gegenüber liegenden Lab4 Gebäude. Rückseitig fügt sich das Gebäude in die bestehende Parklandschaft ein. Architektonisch unterstreicht das neue Visitor Center die Diversität des Campus und fügt eine eigenständige räumliche Artikulation zum städtebaulichen Ensemble hinzu. Dadurch kommt es zu einem starken Wiedererkennungswert für Besucher und Institutsangehörigen.
Entwurfsparameter:
Das Hauptaugenmerk des Entwurfs liegt auf der Beziehung zwischen oberirdischen, Pavillon‐ähnlichen Bauteilen und unterirdischen Gebäudeteilen. Die Inspiration für den Entwurf entsprang den räumlichen und geometrischen Anordnungen von Baumstrukturen, das Durchwachsen der Erde und synergetischen Verästelungen der einzelnen Elemente. Einschnitte in der Landschaft und im Gebäude erschaffen visuelle Anknüpfungspunkte und Synergien zwischen dem Welcomebereich (oberirdisch) und dem Seminar/Workshop/Ausstellungsbereich (unterirdisch). Außenbereich und Bauwerk werden als kontinuierliche Einheit verstanden, welche räumlich und ästhetisch ineinander fließen. Das Erdgeschoss besteht visuell aus einem soliden Betonkern und dem repräsentativen mit Glas eingefassten Welcomebereich. Der solide Betonkern / Stamm beherbergt die administrativen Funktionen, das vertikale Erschließungssystem, Liftkern und das strukturelle Tragsystem für das auskragende Dach. Der flexibel gestaltete Welcomebereich gibt Besuchern das Gefühl unter einem Baldachin /Baumkrone zu sein und erlaubt eine anpassungsfähige Nutzung für offizielle Anlässe / Empfänge sowie alltägliche Bespielung. Die Raumhöhe und architektonische Artikulation des Welcome Bereichs soll BesucherInnen fesseln und lädt zum weiteren Verweilen und Erkunden des Seminarraums, Workshops und der Ausstellungsfläche ein. Des weiteren erlaubt die große Raumhöhe die Aufhängung von Raum und Technikinstallationen ‘(z.B. Roboterarmen, Live‐Demos). Im Mezzanin (OG1) befindet sich ein Ruhe und Lesebereich sowie ein Café. Besuchern soll das Gefühl vermittelt werden oberhalb der Äste zu sitzen mit Überblick über die Aktivitäten im Erdgeschossbereich. Das Untergeschoss wird als Weiterführung des Stammes, als dessen Wurzeln angedacht und beinhaltet die Hauptfunktionen Science Center, Seminar, Workshop und Lager. Das Science Center ist als offene Ausstellungsfläche angedacht, welche je nach Bedarf durch Einhängen von Raumteilern vom Deckenraster verschiedene räumliche Anordnungen und Atmosphären anbieten kann. Große Deckenlichten verknüpfen den Ausstellungsraum visuell mit dem Park und erlauben zufälligen Passanten einen Blick ins Innere des Gebäude zu werfen. Diese Dachlichten fügen sich als skulpturale Elemente in den Park ein und verknüpfen als weiteres Element die im Park befindlichen Kunstwerke miteinander. Zwei im Gebäude integrierte Outdoor Exhibits (Dachgarten und im UG) bereichern und erweitern das Gebäude nachhaltig. Der Dachgarten beherbergt außerdem einen Science Playground, die Solaranlage und fungiert auf Baumkronenebene als Ausblicksplatformen für den gesamten Campus.